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Der Reichtum aller menschlichen Erkenntnis beruhet auf dem Wortwechsel
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HAMANN-FORSCHUNGSPREIS 2010 Preisverleihung

Dienstag, 2. November 2010, 18:00 Uhr
Aula der Westfälischen Wilhelms-Universität (Schloss), Eintritt frei
Preisträger: Hugh Barr Nisbet | Laudatio: Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung


Am 2. November 2010 wird in der Aula des Schlosses der Universität Münster der Hamann-Forschungspreis an den englischen Germanisten und Aufklärungsspezialisten Hugh Barr Nisbet verliehen. Der neue, 2010 erstmals ausgelobte Hamann-Forschungspreis gilt einer hervorragenden Leistung im Bereich der Geistes- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Ganz im Sinne Johann Georg Hamanns stehen hierbei nicht nur Aufklärung, sondern auch Aufklärungskritik im Zentrum. Der Preisträger wurde durch eine sechsköpfige Jury, bestehend aus renommierten Aufklärungsforschern und -forscherinnen der Fächer Germanistik, Theologie, Philosophie und Geschichte, gekürt. Ermöglicht wurde diese Ehrung durch die Zusammenarbeit der Westfälischen Wilhelms-Universität mit der GWK-Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit und der Stadt Münster. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird durch das Münstersche Ehepaar Horstmann gestiftet.

Im September 2008 erschien das monumentale, mehr als 1000 Seiten starke Werk des renommierten Cambridger Germanisten Hugh Barr Nisbet "Lessing – Eine Biographie" im Verlag C.H. Beck in München. Das warme, bisweilen enthusiastische Lob, das dieser außergewöhnlichen Biographie im Feuilleton zuteil geworden ist, hat den Namen Nisbets weit über den engeren Kreis der akademischen Aufklärungsforschung hinaus in interessierte Leserkreise getragen.

In der Forschung aber ist Nisbet schon lange ein Begriff, hat er doch seit den frühen Siebzigern kontinuierlich eine Reihe von bedeutenden Untersuchungen vorgelegt, insbesondere zu Herder und Goethe, aber auch zu Winckelmann, Schiller, Hamann u.a.m. Seine Rolle als Vermittler einer der bedeutendsten Phasen deutscher Literatur- und Geistesgeschichte wird zudem unterstrichen durch Kant-, Hegel- und Lessing-Übersetzungen. Als General Editor der renommierten "Cambridge History of Literary Criticism" zeichnet Nisbet nicht zuletzt mitverantwortlich für eines der bedeutendsten Projekte zur Beförderung eines tiefgreifenderen Verständnisses der historischen Entwicklung literarischer Konzepte.

Betrachtet man diese über 40 Jahre anhaltende Forschertätigkeit, so erscheint Nisbets Entscheidung, erstmals seit fast einem Jahrhundert eine umfassende und repräsentative Darstellung von Leben und Werk einer, wenn nicht überhaupt der zentralen Figur der deutschen Aufklärung zu liefern, als konsequent. Die vorzügliche Leistung jedoch besteht darin, nicht nur ein Forschungsdesiderat zu befriedigen, sondern darüber hinaus auch höchsten Lesegenuss zu bereiten. Der große Erfolg nämlich liegt in Tugenden begründet, die der luzide Biograph Nisbet in seinem "Lessing" zu verbinden weiß: Höchste Faktentreue, ein enormes Kontextwissen sowie ein Stil, der äußerst elegant, weder kapriziös noch jargonbehaftet, und dennoch wissenschaftlicher Präzision verpflichtet ist. Die exzellente Kenntnis von Lessings Werk, genaue Lektüre und ein sicheres interpretatorisches Urteil vermögen Erwartungen und Ansprüche der Liebhaber, Studierenden und Forscher zu befriedigen.

Jury
Prof. Dr. Eric Achermann (Germanistik, WWU Münster), Prof. Dr. Monika Fick (Germanistik, RWTH Aachen), Prof. Dr. Johannes von Lüpke (Evangelische Theologie, KiHo Wuppertal/Bethel), Prof. Dr. Oliver Scholz (Philosophie, WWU Münster), Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger (Geschichte, WWU Münster), Prof. Dr. Friedrich Vollhardt (Germanistik, LMU München)

BEGRÜSSUNG
Prof. Dr. Eric Achermann
Germanistisches Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster
Jury-Vorsitzender

Dr. Susanne Schulte
Geschäftsführerin der GWK, Münster

Der Hamann-Forschungspreis wird finanziell durch die Familie Reinhard Horstmann ermöglicht; er wird von der Stadt Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität unterstützt.

 

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