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FR 18. Okt 2013 | 20:00 Uhr | Theatertreff | ||||
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Susanne
Schulte | Projektleiterin "ach so verstehen wir", können wir am Ende der diesjährigen Magus Tage vielleicht sagen. Gewiss aber werden wir einen Grundvollzug menschlichen Daseins, der uns als Menschen wesentlich ausmacht, besser verstehen – auch im Hinblick auf Johann Georg Hamann, den "Magus in Norden", der als großer Miss- und Unverstandener oder aber als Geheimtipp in die Geistesgeschichte einging. Jean
Grondin | Philosoph Da ging mir auf, dass die gesprochene Rede stets hinter dem Auszusagenden,
dem inneren Wort, zurückbleibt und dass man ein Gesprochenes nur
verstehen kann, wenn man die hinter ihm lauernde innere Sprache nachvollzieht.
Das klingt altmodisch und sehr metaphysisch: neben der Sprache gäbe
es die hintere oder innere Welt des verbum interius. Unter dem inneren
Wort, das sei ein für allemal klargestellt, ist aber keine private
und psychologische Hinterwelt, die bereits vor dem sprachlichen Ausdruck
feststünde, gemeint. Es ist dasjenige, was danach strebt, sich in
der ausgesprochenen Sprache zu äußern, ohne dass es (ihm) ganz
gelänge. Die geäußerte Sprache ist das Depositum eines
Ringens, das als solches zu hören ist. Es gibt keine „vorsprachliche“
Welt, sondern nur eine auf Sprache ausgerichtete Welt, die das Auszusprechende
zum Wort zu bringen versucht, ohne dass es ihr ganz gelänge. „Will man den anderen verstehen, muss man bereit sein, sich auf seinen Wahrheitssinn, auf die vom anderen anvisierte Sache einzulassen.“ Prof. Dr. Jean Grondin ist Professor für Philosophie an der Universität Montréal und Spezialist für Hermeneutik. Forschungsschwerpunkte: Hermeneutik, Gadamer, Kant, Heidegger, Phänomenologie, Metaphysik, deutsche klassische Philosophie. Vortrag auf YouTube ansehen
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